Mittwoch, 28. April 2010

...nie etwas verstanden...


...haben die Kirchen. Zuerst gab es in der Öffentlichkeit wegen den Äußerungen der neuen Niedersächsischen Ministerin eine unbeschreiblich verblödete Debatte - und nun soll Gott eingeteilt werden. Wir haben einen anderen Gott, als die Muslime - das Gemeinsame wäre zu ungenau, meint sinngemäß der Sprecher  der Hannoverschen Landeskirche Johannes Neukirch.

Und auch der Sprecher des katholischen Bistums Essen, Ulrich Lota, ist der Meinung, dass die beiden Götter nicht in einen Gott gleichzusetzen seien.

Nach dem Rummel um die Ministerin Özkan und darum, ob sie bei ihrem Amtseid auf Gott schwören würde - was sie dann auch tat - wird ihr dieses Recht bei uns nun abgesprochen. Das ganze Theater ist nur noch ekelhaft, voreingenommen, rassisitisch und unwürdig. Das, was sich heute Christentum nennt, tendiert mehr und mehr zu mittelalterlichem Kram, mit allem was dazugehört - beziehungsweise, ist aus den damaligen Zuständen wohl nie ganz herausgekommen.

Das selbsternannte Bodenpersonal Gottes der beiden Kirchen sollte sich vielleicht einmal wieder der Lektüre der Bibel hingeben. Vor allem das Neue Testament mit den Schilderungen um den Menschen, den sie als ihren Religionsbegründer angeben, wäre empfehlenswert. Wem allerdings andere Tätigkeiten wichtiger sind - vor allem anderen sich in jeden Kram einzumischen, Kinder zu ficken und zu misshandeln, der hat keine Zeit dafür.

Was uns einerseits gerade noch fehlt, ist eine bereinigte Einheitskirche, in der jeder Vorschriften darüber bekommt, wie und was er zu glauben hat. Andererseits begründen die Unterschiede der einzelnen Glaubensrichtungen nichts, was dazu berechtigen würde, den Alleinanspruch auf den richtigen Gott zu hätscheln, sowie einen richtig gepflegten und ausgelebten Rassismus darauf zu begründen.

Können Kirche und Staat nicht endlich so richtig getrennt werden ? Damit Ruhe ist - wenigstens an dieser Front? Es ist nur noch ekelhaft, was aus dem ganzen Gerangel hervorgeht.







Glaubensfreiheit - was bedeutet das schon, wenn man seinen Gott verteidigt bis aufs Blut? Die anderen, das sind doch alles Taliban, Al Qaida, und sonstige Terroristen, gegen die wir uns militärisch am Hindukusch verteidigen. Und da kommt so eine Frau Ozkan an, und bildet sich ein, dass sie ihre Ansichten so einfach ausbreiten, und auf unseren gepachteten Gott schwören kann. Das wäre ja noch schöner, da sei Allah vor, oder wer auch immer...

Mit Gott an unserer Seite und Jesus in einem Boot - das haben wir für uns vereinnahmt, und da lassen wir nichts darauf kommen, schon gar keine Irgendwer-Frau, die von Migranten abstammt. Da kann sie ansonsten noch so deutsch sein, das ist völlig egal.

Herbert Groenemeyer veroeffentlichte dieses Lied bereits vor ueber 20 Jahren.
Erschreckend das es nichts an seiner Aktualitaet verloren hat.


Songtext:

Hoer auf mit beten, Mama, es ist vollbracht
Du hast es gewusst, dein Junge sitzt endlich mit an der Macht
Mitten im Kreise der Herren, gedient wird hier laengst nicht mehr
Man hat sich geschickt abgesetzt, das Volk sieht derweil fern

Wir kontrollieren jeden Sender, alles wird vorgedacht
Erst wenn der Fern Seher aufhoert zu denken, tut er
Was man ihn sagt
Wir bespitzeln jeden unserer Gegner,
Speichern jedes schwarze Schaf
Den, der zu dumm ist sich zu vermummen
Kriegen wir um so eher brav

Mit Gott auf unserer Seite, Jesus in einem Boot
Einer ging leider baden, doch wir warfen ihn noch rechtzeitig ueber Bord
Mit Gott auf unserer Seite, Jesus in einem Boot
Dem Ablass in unserem Namen, das C strahlt ueber uns riesengross

Wir nehmen die Lust am demonstrieren, machen den Boden unter den Fuessen heiss
Damit sich der letzte seinen Mund verbrennt und sich auf die Zunge beisst
Die paar aufrechten Querdenker in den eigenen Reihen
Sind gut fuers Gesicht nach außen, intern ebnen wir sie ein
Wir wahren unser Pokerface nach guter alter Manier
Gefuehle sind Luxus, weil wir hart sind, sind wir hier

Wir finden Folter unfein, Mama, nichts gegen nen kleinen Schreck
Unsere Freunde, sind's auch Folterknechte, kriegen immer ihren Scheck
Wer seinen naechsten liebt

Wir geben uns unverbindlich christlich
Manche nennen das Blasphemie

Die Sucht nach Macht schweisst uns zusammen
Und wir schaemen uns nie
Mit den Reichen koennen wir praechtig
Die Armen wollen nur an ihr Geld
Wir schuetzen und mehren es redlich
Und werden wieder gewaehlt

Mit Gott auf unserer Seite, Jesus in einem Boot
Einer ging leider baden, doch wir warfen ihn noch rechtzeitig ueber Bord
Mit Gott auf unserer Seite, Jesus in einem Boot
Dem Ablass in unserem Namen, das C strahlt ueber uns riesengroooss


Wir wahren unser Pokerface nach guter alter Manier
Gefuehle sind Luxus, weil wir hart sind, sind wir hier
Sind aus Gnade zu spaet geboren
Haben mit Hitler nichts mehr am Hut
Wir sind Kreuzritter des Fortschritts
Zuviel Vergangenheit tut nicht gut
Den Blick nach vorn

So wahr mir Gott helfe
Hab ich geschworen, aber der ist ab und zu nicht bei mir
Und dann bin ich total verloren
Fuer Dich bin ich der Groesste, Mama
Ich fuehl mich manchmal so klein
Bin auch nur ein Mensch ohne Dich so allein

Mit Gott auf unserer Seite, Jesus in einem Boot
Einer ging leider baden, doch wir warfen ihn noch rechtzeitig ueber Bord
Mit Gott auf unserer Seite, Jesus in einem Boot
Dem Ablass in unserem Namen, das C strahlt ueber uns riesengroooss

Mit Gott auf unserer Seite, oh oh Jesus in einem Boot
Einer ging leider baden, doch wir warfen ihn noch rechtzeitig ueber Boooord ...



Ja, wenn Jesus gerade stört - und das ist fast immer der Fall, seit über 2000 Jahren - wird er eben über Bord geworfen. Das ist inzwischen so gründlich geschehen, dass sich Jesus wohl anderweitig verflüchtigt hat, und nicht wieder zu finden ist für die Kirchlichen.

Einen Artikel zu dem ganzen Gerangel gibt es hier:


http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,691759,00.html

Montag, 12. April 2010

Contra Banker



Stellt die Banker vor Gericht


Dem Militärischen widerstehen...

http://www.trueten.de/archives/5813-Nein-zum-Bundeswehr-Geloebnis-am-30.-Juli-in-Stuttgart!-Kein-Werben-um-neues-Kanonenfutter.html


Dienstag, 13. April 2010

Nein zum Bundeswehr-Gelöbnis am 30. Juli in Stuttgart! Kein Werben um neues Kanonenfutter

Am 30. Juli soll es in Stuttgart ein öffentliches Bundewehr Gelöbnis geben. Dagegen rufen die DFG-VK Baden-Württemberg, das Friedensnetz Baden-Württemberg und das offene Treffen gegen Krieg und Militarismus Stuttgart zu einem ersten Bündnistreffen zur Organisierung von Protesten auf:

15. April, 19 Uhr, Sozialzentrum des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Haußmannstr. 6, Stuttgart

In der Einladung heißt es:
Die Bundeswehr führt seit den 90er-Jahren im Ausland Krieg, ständig werden mehr Berufssoldaten benötigt. Um den Ausbau zu einer weltweit einsatzfähigen Interventionsarmee voranzutreiben, sollen jährlich 20.000 neue Soldaten rekrutiert werden, Tendenz steigend. Das Weißbuch der Bundeswehr, dass die Agenda des deutschen Militärs für die nächsten zehn Jahre festlegt, empfahl 2006, dass die Bundeswehr in der Lage sein soll, gleichzeitig bis zu fünf „Stabilisierungseinsätze“ mit insgesamt bis zu 14.000 Soldaten zu leisten. Bis 2010 soll sich die Armee unterteilen in 35.000 Eingreif-, 70.000 Stabilisierungs- und knapp 150.000 Unterstützungskräfte.

Die Zahl der Bundeswehr-Soldaten in Auslandseinsätzen insbesondere in Afghanistan steigt kontinuierlich, obwohl sich die Bevölkerung in Deutschland mit einer deutlichen Mehrheit von ca. 70% gegen die Fortführung des Afghanistan-Krieges ausspricht. In den letzten Jahren verstärkte die Bundeswehr ihre Rekrutierungsmaßnahmen massiv.

Im Jahr 2009 gab es knapp 1.000 Werbeauftritte der Bundeswehr auf Festen, Messen, in Schulen, Betrieben und Arbeitsagenturen, 1.346 Auftritte der Bundeswehr-Musikkorps, über 180 öffentliche Gelöbnisse, 12 große Zapfenstreiche und 98 andere militärische Zeremonien.

In der Öffentlichkeit versucht die Bundeswehr zunehmend, zur gesellschaftlichen Normalität zu werden. Am 4. Juli 2009 wurde in Berlin das neue Kriegerdenkmal eingeweiht, das den gefallenen

deutschen Soldaten im Ausland gedenken soll. Dies ist das erste zentrale Bundeswehrdenkmal für im Einsatz gefallene Soldaten. Die Toten sollen damit zu „Helden des Vaterlands“ werden.

Am 5. Juli 2009 wurde zum ersten Mal seit Ende des 2. Weltkriegs ein „Tapferkeitsorden“ in Form und Tradition des Eisernen Kreuzes von der Bundeskanzlerin an 4 deutsche Soldaten verliehen, die sich bei einem Angriff in Afghanistan „heldenhaft um ihre Kameraden gekümmert haben“. Bei dem Angriff kamen 2 Bundeswehrsoldaten und 5 Kinder ums Leben. Die Kinder werden in der Ehrung für die Soldaten nicht erwähnt.

Am 30. Juli 2010 werden Soldaten in einem öffentlichen Gelöbnis auf dem Stuttgarter Schlossplatz vereidigt mit den Worten: „Ich gelobe der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“.

Genau ein Jahr zuvor kam es anlässlich des öffentlichen Gelöbnis in München zu einem breiten Bündnis und einer Vielzahl von Gegenaktionen. Der Münchner Musiker Konstantin Wecker sagte in einem Interview der Münchner Abendzeitung dazu: „Dass das Militärische heute wieder eine Selbstverständlichkeit erlangt, macht mir Sorgen. Mir ist persönlich alles, was Militarismus wieder in den Vordergrund rückt und salonfähig macht, suspekt. Schon seit frühester Kindheit war mir alles Soldatische unheimlich und jede Uniformierung zutiefst zuwider.“

Damit wir auch in Stuttgart dem zur Schau getragenen Militarismus öffentlich widerstehen, laden wir zu einem ersten Bündnistreffen am 15. April, 19 Uhr ins Sozialzentrum des Paritätischen Wohlfahrtswerks, Haußmannstr. 6, Stuttgart (Raum ist ausgeschildert), ein (Anfahrt: U 15 Richtung Ruhbank/Fernsehturm nehmen, Haltestelle „Eugensplatz“ aussteigen, in Fahrtrichtung etwa 100 m den Weg hochgehen, das Sozialzentrum ist dann auf der re. Seite).