Sonntag, 28. März 2010

Sozialpoliik und Ehrenamt - Vergleiche hinken

Wir vergleichen heute manchmal mit dem sogenannten dritten Reich, wegen Zwangsarbeit, etc. Wie immer hinken die Vergleiche jedoch, besonders in der Gewinnung der Bevölkerung für die Ziele der Herrschaft der Nazis, und ihrer Politik auf diesem Gebiet.

Das Regime sicherte sich die Unterstützung der Bevölkerung durch folgende Maßnahmen:

  • 1933: Schuldenbereinigungsgesetz (Schuldnerschutz größer als Gläubigerschutz)
  • Einführung des 1. Mai als Tag der Arbeit (gesetzlicher Feiertag)
  • 1934: Steuerreform und Verdopplung der Urlaubstage
  • 1940: Abschaffung der Steuern auf Zuschläge für Sonn-, Feiertags- und Nachtarbeit
  • 1941: Integration der Rentner in die Krankenkasse
  • 1941: 15-prozentige Rentenerhöhung


Wir verdanken also den 1. Mai den Nazis... Der Rest der damaligen Politik ist auch nicht unbedingt mit der heutigen vergleichbar, jedenfalls nicht in den erwähnten Angelegenheiten. Der Schuldnerschutz wird soeben ein wenig nachgeholt, indem es ab 01. 07. 2010 ein Pfändungsschutzkonto bei den Banken geben wird.

Ansonsten wiesen die Nazis Ähnlichkeiten bei der Beeinflussung der Menschen auf. Von der Wiege bis zur Bahre sollte der Mensch für die Ziele der Politik erfasst werden. Die Wohltaten galten auch nur den gesunden, rassereinen Deutschen.

Ehrenamt war schon immer eine Angelegenheit, die irgendwie zwischen Ehrenkäsigkeit, Ehrgeiz, Streben nach Ansehen, Ämtergeschacher und auch Frömmelei angesiedelt war. Früher war das eine geachtete Sache, aber nach den Preussen, die das Ganze noch einmal aufwerteten, ging es bergab, insbesondere als das Ganze mehr und mehr in Sozialarbeit umschlug.

Wenn sch0n vergleichen, dann könnten eher Vergleiche mit krassem Sozialismus gezogen werden, in dem keiner entkommt, und alles ist Gulag, wobei ich sowieso dazu tendiere, dem Solschenyzin recht zu geben.

Denn, unser aller Angela Merkel kann nicht anders, das ist das Einzige, was sie wirklich gelernt hatte. Allerdings ist es bei ihr tatsächlich Gulagähnlich, denn auch das letzte Aufgebot an Humanmaterial darf bei ihr noch auf allen Vieren zur Betätigung krauchen, möglichst für umsonst, weil das günstigerweise auch den Preis der anderen drückt.

So wird der Gulag für die Armen, Alten, Kranken, Aussortierten zum Gulag für fast alle, an dem sich nur jene delektieren, die schon immer genügend reich waren, um allem irgendwie halbwegs zu entkommen,- oder die in den Parteien und Regierungen das Sagen haben. Und weil bei diesen Leuten jeder nur seinen Arsch retten will, sind die anderen alle scheissegal - und darum sind sich die Parteien so ähnlich geworden, weil sich darin häufig immer wieder die selbe Sorte an Tapologie wiederfindet.

Jene, die schon immer der Meinung waren, dass andere für umsonst etwas tun könnten, sind genau die, welche genug Geld haben, damit sie es eigentlich nicht müssen. Ich weiss noch gut, wie jener Arzt dauernd - schon vor Frau Merkel und ihrer Chaostruppe - unsere behinderte Mitbloggerin vollquatschte, sie solle doch noch etwas Ehrenamtliches tun, möglichst im Altersheim, - das sei doch das Gebiet, mit dem sie sich auskenne nach 25 Jahren geleisteter Schwerstpflege an hochproblematischen Menschen. Er hatte keine Ahnung von ihrer Krankheit, gab das irgendwann im Nachinein auch zu, es war ja sowieso egal. Damit befassen will sich - trotz des Engagements von Eva Luise Köhler, der Frau des Bundespräsidenten, für die verwaisten, seltenen Krankheiten der Menschen - dieser Arzt so wenig wie die anderen. Das wäre anstrengend und nicht lukrativ, so kann ich guten Gewissens behaupten, dass diese Menschen oft genug sich selber überlassen bleiben. Ihr Kampf um Hilfe ist ein einsamer, und oft dornenreicher, bestückt mit menschenverachtenden Aussprüchen und seltsamen Zumutungen.

Das ist unser Staat schon lange, früher mehr im Verborgenen, heute offener. Und es wird debattiert, geschimpft, beschuldigt, rassistisch ausgegrenzt, - offen und mit wenig Hemmungen,- während früher die Gemeinheiten genauso da waren, allerdings vertuscht. Das hat das Ganze mit den Skandalen der katholischen Kirche und anderen Einrichtungen, bei denen der Missbrauch genauso hochkocht, gemeinsam.

Der besonders fiese Sozialneid von oben war auch schon immer vorhanden, tobte sich immer schon in den Kleinlichkeiten der Sozial- und sonstigen Behörden aus, gegen jene, die diese in Anspruch nahmen. Heute geschieht das alles nur öffentlicher, und manches dieses Öffentlichen haben wir denen zu verdanken, die endlich daran rührten, indem sie es im Internet publik machten, wenn die Medien schon nicht reagieren wollten.

Wir waren nie Engel, nie so richtig sozial, nie so ganz nächstenliebend, und werden das wohl auch nicht einfach so werden. Das Begreifen ist etwas Anderes, als wirtschaftliche Zusammenhänge analysieren und daraus einige krude Schlüsse ziehen.

Männer liessen sich auf Ehrenämter ein, weil sie Ehre und Ansehen versprachen. Die Drecksarbeit liessen sie schon immer andere machen, früher vorzugsweise von den Frauen. Wenn die Sache mit dem Ehrenamt, genauso wie die rechtschaffene, harte Arbeit, verächtlich wird, weil dies alles abgewertet, entwertet, und den Massen als Notlösungen hingeworfen und aufgezwungen wird, ist das etwas Anderes - und hat mit Ehre nicht mehr das Geringste zu tun.

Mit Ehrfurcht vor dem Leben, mit Zielen des guten Miteinander, mit sozialem Engagement hat dies alles nichts zu tun, egal wie sehr auch immer dies betont wird. Die heutige Politik ist verächtlich gegenüber allem, was mit handfester Arbeit, mit Tun für andere in Verbindung gebracht werden kann - missachtet alle Menschen, die aus allem auch aus unverschuldeten Gründen herausfallen. Pervers, lüstern auf Gewalt und Sensationen, bei denen es egal ist, wie viele Menschen zu Schaden kommen, - geil auf Profit und Mehrwert,- das ist alles, was geblieben ist, und der Zerfall.

Deutlicher denn je führt uns diese Politik, diese Art Gesellschaftsform vor Augen, wie sehr alles Täuschung ist, was uns vorgesetzt wird.

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