Montag, 1. Februar 2010

Die Begriffe richtig ordnen - Wert des Menschen, Wert der Arbeit


Es wird berichtet, dass eine Putzfrau, ein Müllmann, mehr wert sind für die Allgemeinheit und deren Wohl, als das Tun der sogenannten Eliten.

Wir haben längst die Ursünde begangen, den Menschen in Geldwert zu erfassen. Deshalb auch die unsäglichen Verhältnisse um Hartz IV, um den Wert des Menschen an sich. Die Verachtung der einzelnen Gruppen und ihrer Selbstüberheblichkeit ist voll darin aufgegangen. Es ist ein unbeschreiblich furchtbarer Vorgang, den sich die wenigsten Menschen bewußt machen, dass gerade auch von Politik und Wirtschaft wieder einmal Verhältnisse, Gesetze und Regelungen, Diskussionen und Zerspaltungen der Gesellschaft ausgehen, wie sie eigentlich nicht mehr vorkommen sollten.

Schuld daran ist die Veränderung, Abschaffung, und Entwertung der Arbeit des Menschen an sich. Längst schon suchen auch Putzfrauen Arbeit und finden nicht alle eine Stelle. Und längst könnten sie höchstens die Trümmer allüberall des Zerfalls aufräumen, zusammen mit den Müllmännern, den besonders die Regierung Merkel angerichtet hat.

Wir brauchen unter ihr weder Kultur noch interne Strukturen die funktionieren, Hauptsache sie und ihresgleichen haben alles, und können nach Bayreuth, oder Party mit Ackermann feiern. Alles andere geht diesen Herrschaften weiträumig sonstwo vorbei. Auf der Zunge zergehen lassen kann man sich einmal die beiden Begriffe Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Eigentlich ist jener der Geber, der seine Arbeitskraft gibt, und die Arbeit verrichtet - und der Nehmer wäre der, welcher diese Leistungen in Anspruch nimmt. Wir aber haben diese Begriffe anders ausgelegt, es ist genau umgekehrt...

Leistungsträger ist das nächste Ungeheuer an Begrifflichkeit. Okay, lass sie Leistung tragen - und wer erbringt sie? Und zu welchem Preis?

Ist ein Mensch, der nicht arbeiten kann, weil er krank und behindert ist, nur deshalb etwas wert, weil er Pharma und andere verdienen läßt? Ist ein alter Mensch ohne Arbeit aber mit viel Erfahrung nichts wert, nur weil keiner etwas von der Erfahrung wissen will? Und ist jene Erfahrung, die abgelehnt wird, nicht erst so richtig durch jene in Verruf geraten, die ihr Leben lang nur über andere bestimmt, aber nie selber etwas Praktisches und Direktes geleistet haben?

Es wäre längst an der Zeit, dem Leben an sich, und darum auch dem menschlichen, seinen Eigenwert wieder zu belassen, statt diesen abzusprechen und so billig wie möglich zu verramschen, oder davonzukommen bei den Kosten - und stattdessen eine zweifelhafte und dubiose Elite heranzumästen, deren geistige Inzucht und hieraus grassierende Dummheit eine ganze Gesellschaft bis weit in die Zukunft hinein versaut.

Die Frage ist doch, was ein Mensch taugt unter den anderen Menschen, was er lebt unter anderem Leben, das ebenso leben will - und genauso ein Recht darauf hat. Was taugt Politik, ausser zur Ausgrenzung, zur Verweigerung von Lebensgrundlagen allen möglichen Leuten dieser einen Welt gegenüber? Weltbürger? Okay, aber einwandern darf er nicht, der Weltbürger, wenn er aus einem Land kommt, das uins nicht in den Kram passt, und ein armer Schlucker darf er auch nicht sein. Andere :Länder haben ähnliche Regelungen, von wegen globales Dorf...

Wir sind weiter entfernt von einem erträglichen Miteinande, von Toleranz und Menschlichkeit - von Menschenrechten und gelebten Freiheiten - von Lebendigkeit und Natürlichkeit auch im Umgang miteinander, und vor allem davon unds gegenseitig zu schätzen und zu achten, denn je. Und wenn sich einige Menschen aufraffen und protestieren, dann findet sich prompt irgendein Bedenkenträger aus Politik, Wirtschaft und Philosophie - ja auch da, welche Schande - und posaunt etwas zum Unwert des Menschen heraus.

Der Mensch wird verächtlich gemacht, schon lange und gründlich - die Arbeit wurde der Lächerlichkeit preis gegeben, durch ihre Entwertung - nur die Politik behauptet dreist, dass sie deklarieren dürfe und könne, wer etwas wert sein darf. Es sind meist die, von denen die Politik am meisten profitiert, oder mit denen sie Profit und Anderes vorhat.

Die Weltbevolkerung ist für die Mächtigen dieser Erde zum Spielzeug verkommen. Genau das ist es aber, das geändert werden müßte.

Hier der Artikel dazu:

Britische Studie

Ökonomen preisen die Putzfrauen

 Sind Putzfrauen und Müllmänner wichtiger für die Gesellschaft als Banker? Das behaupten jetzt britische Ökonomen - und brechen mit dem alten Lehrsatz: Wer viel verdient, hat auch viel geleistet. Die schlimmsten Wertvernichter sind der Studie zufolge Steuerberater.

 http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,666917,00.html 

  

3 Kommentare:

  1. Prinzipiell stimmt vieles in diesem Artikel - allerdings it es so, dass wir schon seit Jahrtausenden für die Allgemeinheit wichtige oder soziale Arbeit niedrig bewerten und bezahlen - früher war nicht alles besser, aber wir könnten es endlich besser machen.

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  2. Wenn wir nicht schleunigst und ganz kräftig diesem herschenden Pack auf die ramschenden Pfoten schlagen werden wir sehr schnell erleben wie man mit unrentablen "Humankapital" umgeht,die SS hat es ja vor,geschichtlich nicht all zu langer Zeit,in ihren sogenannten Arbeitslagern vorgemacht.Dieser Faschismus war einfach nur die Fortsetzung des Kapitalismus mit effektiveren Mitteln.

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  3. Nein, früher war nicht alles besser, höchstens anders. Fortschritte im Besseren zu machen sieht aber anders aus, als das, was uns zur Zeit dafür an Möglichkeiten angeboten werden. Im Gegenteil, es wird ja absichtlich gehetzt gegen Arme und Arbeitslose, weil nur der Egozentriker sich behauptet um jeden Preis, wie es scheint, und die selbsternannte Elite bestimmen will, was gesellschaftliche sache ist, und sei es noch so schozophren und widersprüchlich.

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